Ob man bereit ist nach seinen leiblichen Eltern zu suchen, muss jeder für sich selbst beurteilen. Die Dauer, sich mit der Suche zu beschäftigen, braucht Zeit, Unterstützung und viel Geduld. Allerdings ist es auch eine Reise ins Ich, wobei man einige Dinge beachten sollte.
Wichtig ist der Zugang zu den Gefühlen, von Angst, Wut und Trauer. Man sollte sich seinen eigenen tiefsten Gefühlen bewusst sein, dies schaffen Sie mit professioneller Hilfe.
Man sollte nicht unterschätzen, dass der Verlust der leiblichen Mutter ein Trauma ist und eventuell bisher nicht gelebte Gefühle hervorrufen kann, wenn man der Mutter plötzlich gegenüber steht. Wichtig ist eben auch, Verständnis für die leibliche Mutter zu entwickeln, um sich auch selbst zu schützen. Freunde, Familie, Vertrauenspersonen, liebevolle Arme sind in der Zeit unabdingbar.
Ich probe mit den Adoptierten alle Szenarien durch, um sich auf das Schlimmste vorzubereiten.
Ich habe aber noch nie gehört, dass jemand die Suche bereut hat. Es ist ein gutes und befreiendes Gefühl zu wissen, woher man kommt und wie alles begann. Für manche Adoptierte ist es auch ein Abschluss, das Ende eines langen Kapitels, des Rätsels Lösung oder ein neuer Anfang.